Ermanno Olmi, biographische Angaben
Er geht bereits jung von Bergamo nach Mailand, um sich dort an der Akademie für Theaterkunst einzuschreiben. Er ist Angestellter der EdisonVolta, (bei der bereits seine Mutter arbeitet), wo er für den Filmservice zuständig ist und zwischen 1953 und 1961 etwa 30 Dokumentarfilme dreht, darunter "La diga sul ghiacciaio", "Tre fili fino a Milano" und "Un metro è lungo cinque". Immer deutlicher kommt seine Sichtweise des Menschen innerhalb der von ihm selbst geschaffenen Strukturen zum Ausdruck.
Mit "Il tempo si è fermato" (Als die Zeit stillstand), der Geschichte einer Freundschaft eines Staudammaufsehers und eines Studenten, feiert er sein Kinodebüt. Durch seine eigene, schlichte und ländliche Herkunft beeinflusst erkennt man seine Wohlgesinnung gegenüber den einfachen Personen, die oftmals Opfer der Einsamkeit sind und in enger Beziehung zur Natur leben. "Il posto" (1961) bringt ihm zahlreiche positive Kritiken ein. Seine Aufmerksamkeit für die Sachen des Alltags wird 1963 mit „I findanzati", einem Film, der in der Welt der Arbeiter spielt, bestätigt. 1965 folgt „E venne un uomo", eine Biographie über Papst Johannes XXIII. mit Rod Steiger.
Im Jahre 1977 entsteht sein Meisterwerk "L'albero degli zoccoli" (der Holzschuhbaum), das in einer Scheune unweit Bergamo gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts spielt und für das er bei den Festspielen in Cannes mit der Goldenen Palme und dem ökumenischen Jurypreis der Festspiele von Cannes, dem Cesar für den besten ausländischen Film und dem Silbernen Band für Fotografie, Regie, Drehbuch und Handlung ausgezeichnet wird. 1982 kehrt er mit "Cammina cammina" zum Spielfilm zurück und gründet die Schule "Ipotesi Cinema" in Bassano del Grappa, 1987 folgt "Lunga vita alla signora".
Im Jahre 1988 erhält er den Goldenen Löwen für "La leggenda del santo bevitore" (Die Legende vom heiligen Trinker) mit Rutger Hauer. Anlehnend an Buzzatis „Il taglio del bosco" erscheint 1992 „Il segreto dek bosco vecchio" mit Paolo Villaggio. In den 90er Jahren widmet er sich dem Rai-Projekt „Bibelgeschichten" und dreht sieben Jahre später „Il mestiere delle armi", für den er mit sage und schreiben neun David di Donatello ausgezeichnet wird.
2003 fährt er nach China zum Dreh von „Cantando dietro i paraventi", einer pazifistischen Piratengeschichte mit Bud Spencer. Zusammen mit den Regisseuren Abbas Kiarostami und Ken Loach007 dreht er den Film „Tickets", 2007 folgt sein jüngster Film "Centochiodi" mit Raz Degan. 2008 verwirklich er einen Dokumentarfilm zum Forum Terra Madre in Turin und wird bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
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